Norwegen 2016

Autor: Peter Maruhn
Ziel: Bømlofjord

Dieses Mal sollte es 10 Tage Angeln in Norwegen geben. Start am 09. September 2016 um 6:00 Uhr. Die Fähre in Hirtshals fährt um 20:00 Uhr und mit Anhänger kann der Weg lang werden.

Aber dieses Mal klappt alles glänzend – gegen Mittag sind wir schon in Flensburg und nach einem kurzen Mittagessen geht’s weiter durch Dänemark. Nach einer Übernachtung auf der Fähre und einem guten Frühstück verlassen wir um 7:00 Uhr in Stavanger die Fähre und betreten norwegischen Boden. Nun noch die Küstenstraße nach Norden und um 10:00 Uhr sind wir am Ziel! Super? Nein – Die Häuser stehen erst ab 16:00 Uhr zur Verfügung. Ein paar liebe Worte mit dem Vermieter gewechselt und unser Haus wird als erstes gereinigt (von 7 Hütten) so dass wir um 12 doch schon rein können. Unser Vermieter zieht unseren Anhänger mit dem Trecker zum Bootshaus (ich musste auf der steilen Zufahrt im Schotter aufgeben) und erklärt uns unser Boot.

DAS ist ein Boot – 9m lang mit Echolot und Innenbordmotor. Trotzdem haben wir es geschafft uns da mit 4 Anglern im Weg zu stehen…

Am Abend des Ankunft Tages sind wir natürlich heiß aufs Angeln und fahren sofort mit dem Boot raus in den Auslauf unseres Seitenfjords. Ein paar Makrelen, sonst tote Hose. In der Ferne sind Schweinswale zu sehen aber für ein Foto zu weit.

Abends noch mal mit dem Vermieter gesprochen. Er empfahl uns einige Kilometer in Richtung offenes Meer an einen Leuchtturm zu fahren. Am Tag 2 fahren wir in die Richtung, testen auf dem Weg aber noch weitere vielversprechende Stellen. Am Leuchtturm dann die ersten vernünftigen Seelachse. Aber auch dort ist der Fisch schwer erarbeitet…

Noch einmal die Seekarte studiert! Wir waren vor ein paar Jahren ganz in der Nähe und haben super gefangen. Die Stellen sind mit dem Boot in 60min erreichbar. Morgen testen wir dort!

Tag 3: Wir starten um 7:00 Uhr bei leichtem Nebel. Um 7:30 ist der Nebel weg – wieder ein unvergesslicher Sonnenaufgang über dem Fjord. Als wir an unserem Ziel ankommen, finden wir 6-8 Angelboote vor – Einheimische und Touristen. Ich fahre mehrere Stellen an und wir fangen vereinzelt Seelachse bis 60cm über einem 70m Plateau. Es ist 10:00 Uhr, die Sonne scheint voll und wir angeln im T-Shirt. Als ich beim erneuten Anfahren der Position für die Drift weiter ausholen muss, zeigt das Echolot an einer abfallenden Sandbank in 70m Tiefe die typischen Striche großer Seelachse. Hier ist es schon 150m tief aber soweit müssen wir ja nicht runter.

Beifänger ab, Pilker runter und schnell einholen… Rumms! Alle Ruten krumm. 60cm sind nun Klein.

Nach 2 Stunden! sind die 2 Fischkisten fast voll und die einsetzende Flut macht das Angeln hier unmöglich. Daher fahren wir um 12:00 Uhr zufrieden zurück. Das Filetieren macht Spaß bei der Größe. Nachmittags wieder dorthin. Aber da ist NICHTS. Wir freuen uns über einen traumhaften Sonnenuntergang bei der Rückfahrt (und ich, dass ich nicht mehr filetieren muss).

Tag 4: Wieder früh an den Platz von Gestern. Ab ca. 10:00 Uhr tauchen aus dem Nichts die Seelachse wieder auf. Wir fangen bis Mittag so viele große Fische, dass sich die anderen Boote an uns orientieren. Wir setzen unter 60cm zurück…

Zum Mittag im Haus und eine kleine Pause gemacht. Der Mittagschlaf in unserem Haus dürfte alle Tiere im Umkreis von 5km verjagt haben. Kann man eigentlich 2 Stöpsel pro Ohr nehmen?

Nach dem Kaffee noch einmal kurz rausgefahren um ein Paar Makrelen für den Grill zu fangen. War zu einfach. 8 Stück auf dem Grill, der Rest in die Truhe. Haben klasse geschmeckt.

Tag 5: Wir fahren heute erst um 8:30 los. Vorher ist ohnehin nichts los. Der Plan geht auf. In 2 Fischkisten passten heute 23 Fische.

Tag 6: Wieder volle Kisten – unsere Fischkisten sind voll und unser erlaubter Fang erreicht. Daher landen einige Seelachse heute Abend als Backfisch auf dem Teller. Adrian warnt noch: Iss den Bierteig nicht mit! Aber der ist so schon knusprig – und ich hab die ganze Nacht Magendrücken.

Tag 7: Wir fangen einige Makrelen als Köderfische und angeln gezielt nur noch auf Leng. An den steilen Kanten ist die Hängergefahr groß und wir lassen einiges an Material. Ein paar Bisse aber kein Fang.

Tag 8: Wieder Makrelen gefangen und mit Fischfetzen auf Leng geangelt. Plötzlich ein lautes Püühh – Chchch. Und wieder – und immer lauter. Wir sitzen im Boot und um uns herum eine große Schule mit Schweinswalen. 50.. 100 Tiere. Erwachsene und Jungtiere fast zum Anfassen nah. Alle Angeln raus und Kamera her. Fast eine halbe Stunde umkreisen die Wale das Boot. Wir sind von diesem Erlebnis so beeindruckt, dass wir nicht mehr weiter geangelt haben. Als die Wale weiter ziehen, fahren wir zurück zum Hafen. Es ist ruhig im Boot…

Tag 9: Das erste schlechte Wetter ist angesagt. Starker Regen und Wind. Wir haben genug Fisch und fahren auf einen Besuch nach Haugesund um doch noch ein kleines Geschenk für unsere Frauen zu finden. Außer, dass wir in der Fußgängerzone wirklich komplett nass geworden sind, ist hier nichts Besonderes zu berichten. Einkaufen ist in Norwegen einfach zu teuer… Also am Nachmittag die Geräte gereinigt und den Anhänger gepackt. Morgen geht’s nach Hause aber mit einem unvergesslichen Naturerlebnis im Gepäck und als erfolgreiche Angler.

Bømlofjord 2016
Ein Video von Peter Maruhn